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Neue „Red Flags“ im US-Export: Bei diesen Punkten sollten künftig Ihre Alarmglocken schrillen

Die Weltwirtschaft wird zunehmend von geopolitischen Spannungen und dem Streben nach technologischer Dominanz geprägt. Dies spiegelt sich unmittelbar in den Exportkontrollvorschriften wider. Insbesondere die Vereinigten Staaten passen ihre Bestimmungen, wie das Supplement No. 3 zu Part 732, Title 15 CFR der Export Administration Regulations (EAR), immer wieder an diese neuen Realitäten an. Es ist unsere Aufgabe als Exportkontrollbeauftragte, diese Veränderungen nicht nur zu kennen, sondern sie auch proaktiv in unsere Unternehmensprozesse zu integrieren. Nur so können wir rechtliche Risiken minimieren und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen sichern.

Holger Schmidbaur

21.07.2025 · 9 Min Lesezeit

Erkennen Sie, wie sich der Fokus bei kritischen Technologien verschärft

Die jüngsten Aktualisierungen der „Red Flags“ machen deutlich, wo die Schwerpunkte der US-Behörden liegen. Ein besonders prägnantes Beispiel ist die explizite Nennung von Teilen oder Komponenten für Endprodukte der 9×515- oder 600er-Serie, die in einer Menge bestellt werden, die nicht zum tatsächlichen Bedarf des Ziellandes passt. Das ist ein klares Warnsignal im Bereich der Halbleitertechnologie. Auch die Erwähnung von „Einrichtungen des Endnutzers, die mit der Produktion von ICs mit fortgeschrittenen Knoten verbunden sind“, zeigt, dass hier besonders genau hingeschaut wird.

Hinzu kommt die Aktualisierung vom 15.1.2025 im Zusammenhang mit dem „Framework for Artificial Intelligence Diffusion“. Das demonstriert unmissverständlich, dass auch der Export von Künstlicher Intelligenz (KI) nun stärker in den Fokus rückt. Die allgemeine Tendenz, „fortgeschrittene Technologien“ zu adressieren, umfasst diese beiden Schlüsselbereiche und zielt darauf ab, deren unkontrollierte Verbreitung zu verhindern. Die am 31.12.2024 hinzugefügten 8 neuen „Red Flags“ zur „Know Your Customer“-Anleitung unterstreichen zudem die gestiegenen Anforderungen an die Sorgfaltspflicht der Exporteure.

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