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Bringt der Oberste Gerichtshof Trumps Zollpolitik ins Wanken?

Wenn Sie diese Ausgabe erreicht, dürften die Richter des Supreme Courts noch keine Entscheidung bezüglich der US-Strafzölle getroffen haben. Bis zu einem endgültigen Urteil könnten Experten zufolge sogar Monate ins Land ziehen. Was jedoch nach ersten Anhörungen klar wurde: Selbst die von Donald Trump eingesetzten konservativen Richter äußerten sich teilweise skeptisch. Für den US-Präsidenten steht viel auf dem Spiel. Nicht nur sein wirtschaftspolitischer Kurs könnte Schaden nehmen. Für Trump sind Importzölle eine Art Allheilmittel für die heimische Ökonomie und das Fundament seiner Agenda. Ein negatives Urteil könnte auch die kommenden Midterm-Wahlen beeinflussen.

Matthias Nemack

05.12.2025 · 3 Min Lesezeit

Konservative Richter könnten zum Zünglein an der Waage

werden

Einschätzungen in Medien sehen trotz der ersten negativen Statements aus dem Umfeld des Supreme Courts durchaus gute Chancen für den amtierenden US-Präsidenten. Von den insgesamt 9 mit der Prüfung befassten Richtern gelten 6 als konservativ. 3 dieser 6 Richter wiederum hatte Trump selbst während seiner ersten Amtszeit ins Amt gehievt. Im Grunde fallen die Rahmenbedingungen für eine Entscheidung im Sinne der Regierung vergleichsweise gut aus. Zumal die besagten Richter laut Experten als eher „fügsam“ eingeordnet werden. Dennoch dürfte die erste Verhandlungsrunde im Weißen Haus für Stirnrunzeln gesorgt haben. Mit der doch recht offenen Ablehnungshaltung des Gerichts in dieser Weise dürfte dort niemand gerechnet haben. Die Zweifel am rechtlichen Fundament der Zollpolitik wurden klar zum Ausdruck gebracht. Weiterhin könnte sich das Gericht zumindest bedingt an den bisherigen Urteilen orientieren.



Zuletzt hatte ein Berufungsgericht die verhängten Zölle für ni chtrechtmäßig erklärt und nochmals betont: Das Verhängen von Zöllen obliegt gemäß dem Prinzip der Gewaltenteilung nicht dem Präsidenten, sondern dem Kongress. Ob der Supreme Court zur selben Auffassung kommen wird, darüber konnte Ende November nur spekuliert werden.

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