Geopolitik 2026: Wie uns Zölle, Exportkontrollen und politische Instabilitäten beschäftigt halten werden

So langsam neigt sich das Jahr zu Ende. Für die Außenhandelsbranche bedeutet das: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die anstehenden Herausforderungen des neuen Jahrs in Angriff zu nehmen.

Enthalten in

Der Jahreswechsel-Report 2025/2026

Hans-Christian Seidel

18.11.2025 · 1 Min Lesezeit

Dies sind die zehn wichtigsten Parameter, auf die Sie sich im Einkauf, aber auch generell im Außenhandelsgeschäft, konzentrieren sollten:

  • Zölle: Mit dem 15%-Deal zwischen EU und USA ist das Thema Zoll längst nicht durch. Wir werden mit neuen Importzöllen rechnen müssen. 
  • Exportkontrollen: China behält sich weitere Exportkontrollen für die Ausfuhr Seltener Erden vor. Andere Drittländer könnten dem Beispiel folgen, um ihre Position in einem potenziellen Handelsstreit zu stärken. 
  • Währungen: Der starke Euro beschert dem Einkauf niedrigere Importpreise. 
  • BRICS-Plus-Staaten: Diese Staaten wollen einen Gegenpol zur westlich geprägten G7 sein. Die derzeitige US-Politik könnte diese antiwestlichen Positionen stärken. 
  • Preise: Derzeit gibt es bei Rohstoffen, Energie, Frachten und Packmitteln für Verkäufer selten Ansatzpunkte für Preiserhöhungen. Wenn jedoch in den USA und China die Wirtschaft wieder mehr anzieht, wird sich das negativ auf die Preise auswirken. 
  • Derisking-Maßnahmen: Die Importe aus China haben in diesem Jahr merklich zugelegt. Von einem Derisking oder Decoupling fehlt jede Spur. 
  • Politische Instabilitäten: Als Einkäufer müssen Sie für das eigene Risikomanagement zunehmend die politische und volkswirtschaftliche Situation Ihrer Lieferländer kennen. 
  • Regulatorische Auflagen: Zahlreiche EU-Auflagen erschweren den globalen Bezug von ausländischen Lieferanten. Insbesondere die Dokumentationspflichten bezüglich CBAM, EU-Lieferkettengesetz und Entwaldungsgesetz sollten Sie im Blick behalten. 
  • Cyberattacken: Das Risiko, von derartigen Angriffen betroffen zu sein, steigt. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrer IT. 
  • Blacklists: Die USA könnten eine Blacklist für eines Ihrer Lieferländer verhängen. Das ist insbesondere dann relevant, wenn Sie exportseitig von US-amerikanischen Kunden abhängig sind. 

Wie gut Sie für den Einkauf im kommenden Jahr aufgestellt sind, können Sie mit unserer Arbeitshilfe ganz einfach prüfen. In acht Themenbereichen verhelfen Ihnen die nachfolgenden Reflexionsfragen zu einer ehrlichen Selbsteinschätzung.

ZOLEX empfiehlt:

Die aktuelle Ausgabe von Einkaufsmanager konzentriert sich auf die kommenden Herausforderungen im Einkauf sowie die Chancen, die Sie jetzt ergreifen sollten. Auch der Investitionsgütereinkauf 2026 und anstehende rechtliche Änderungen werden im Heft ausführlich besprochen.

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Hans-Christian Seidel ist seit über 15 Jahren globaler Einkaufstrainer in Seminaren und Coach. Seine Themenschwerpunkte umfassen die Bereiche Einkauf, Wirtschaft, Verhandlung, Leadership, interkulturelle Kompetenz und Konfliktmanagement. ×

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