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Die Verlagerung Ihrer Zollabteilung ins Ausland: Vor- und Nachteile

Kostendruck und Einsparungen sind einer der Hauptgründe, warum immer mehr Unternehmen ihre Zollabteilung ins Ausland verlegen.

Holger Schmidbaur

17.06.2025 · 1 Min Lesezeit

Wie ein Shared Service Center oder auch ein Dienstleister im Unternehmen kümmern sich Ihre Zollagenten von diesem Standort aus gebündelt und einheitlich um sämtliche Zollaktivitäten.

Vorteile

  • Kosteneinsparungen: Durch die Zentralisierung der Zollabwicklung können Skaleneffekte erzielt werden. So werden Betriebskosten reduziert. Auch ermöglicht die zentrale Abwicklung häufig den Einsatz spezialisierter Softwarelösungen zur Automatisierung von Prozessen. 
  • Flexibilität und Skalierbarkeit: Ein zentrales Hub reagiert flexibel auf Veränderungen im Geschäftsvolumen. Auch können Unternehmen durch die Verlagerung ins Ausland von unterschiedlichen Handelsabkommen oder Zollregelungen profitieren. 
  • Effizienzsteigerung: Im Hub werden idealerweise spezialisierte Mitarbeiter und Technologien eingesetzt, die die Zollabwicklung effizienter und schneller gestalten. Prozesse werden standardisiert und so Fehler vermieden. 
  • Bessere Compliance und Risikomanagement: Durch die Konzentration der Zollabwicklung können einheitliche Compliance-Richtlinien entwickelt und durchgesetzt werden. So verbessert sich auch die Einhaltung internationaler Vorschriften. Zudem können so Risiken besser identifiziert und gemanagt werden.  

Nachteile

  • Anfängliche Umstellungskosten: Bestehende Systeme und Prozesse müssen bei der Verlagerung mit erheblichem Zeit- und Finanzaufwand integriert werden. Auch muss Technologie angeschafft werden und Mitarbeiter müssen geschult werden. Neue Prozesse müssen implementiert werden. 
  • Erhöhtes Risiko durch Abhängigkeit: Die Zentralisierung bringt auch das Risiko mit sich, dass der Hub bspw. durch technische Probleme oder politische Instabilität lahmgelegt wird und die Zollabteilung zum Erliegen kommt. Natürlich sollte auch die Abhängigkeit von einem externen Dienstleister bedacht werden. 
  • Verlust von lokalem Know-How: In einem dezentralen Modell verfügen lokale Teams über spezifisches Know-How – das ist bei einer Zentralisierung nicht länger möglich. Insbesondere der Umgang mit lokalen Zollvorschriften könnte erschwert werden. 
  • Komplexität der Compliance über mehrere Rechtsräume hinweg: Um Zoll- und Handelsvorschriften rechtssicher einzuhalten, braucht es ein komplexeres Compliance-Management. 

Unterm Strich sollten Sie die spezifischen Umstände und Ziele Ihres Unternehmens einschätzen. Die potenziellen Vorteile müssen sorgfältig gegen die Risiken abgewogen werden.

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Holger Schmidbaur ist als Global Customs & Trade Manager in der Schweiz angestellt und verantwortet in dieser Position die globalen Zoll- und Außenwirtschaftsprozesse. Vor dieser Funktion hat er als Zoll- […]

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